Angefangen hat alles im Jahre 1959. Wir befi nden uns auf dem Balkon von Albert Uderzo in einer Hochhaussiedlung im Pariser Vorort Bobigny. Es bleiben nur noch drei Monate bis zum Erscheinen der Nullnummer des Comicmagazins Pilote, und die beiden Autoren, René Goscinny und Albert Uderzo, stehen unter Druck. Sie müssen eine Comicreihe kreieren, die zugleich fest in der französischen Kultur verankert und vollkommen neuartig ist. Sie durchforsten die Geschichte Frankreichs auf der Suche nach einer Titelfi gur. Und dann plötzlich, beim Herumblödeln: Eureka! Sie sind bei den Galliern angekommen. Und so kommt es, dass Asterix am 29. Oktober 1959 im Pilote das Licht der Welt erblickt. Das ist die Geburtsstunde der Comicreihe, die später Kultstatus erlangen wird: Die Abenteuer von Asterix dem Gallier.

René Goscinny erzählt :

„Wir saßen eines Nachmittags zusammen bei Uderzo und suchten nach einer Idee, es sollte witzig und originell sein. Schnell wurde uns klar: Unsere Geschichte sollte zur Zeit der Gallier spielen. Sonderbarerweise waren die Gallier in Frankreich etwas in Vergessenheit geraten. Uns erschien das Thema eine Fülle an Möglichkeiten zu bieten! Wir dachten an Vercingetorix, den wir aus dem Geschichtsunterricht in der Schule kannten, und beschlossen, die Namen unserer Helden auf -ix enden zu lassen: Asterix, Obelix, Panoramix [dt. Miraculix]. Die Namen der Römer sollten auf -us enden, wie zum Beispiel „Encorutilfaluquejelesus” [dt. Unnutzus]. Die Städtenamen sollten auf -um enden: Babaorum, Aquarium, Petibonum [dt. Kleinbonum].”

Seitdem sind 58 Jahre vergangen … und der Erfolg hält weiter an. „Ich kann nicht sagen, warum es so gut ankommt. Wir sind selbst davon überwältigt. Ich kann den treuen Asterix-Lesern gar nicht genug danken: Euch gilt all mein Dank und meine Anerkennung!”, sagt Uderzo.

Das Erfolgsrezept der Erfi nder des gallischen Zaubertranks: Eine ordentliche Portion Humor, eine Prise Bescheidenheit, ein außergewöhnlicher Pinselstrich, eine kluge Erzählweise, ein Hauch von Genie, eine großartige Freundschaft, ein unbeirrbarer Wille, Kameradschaftsgeist und das vereinte Talent zweier außergewöhnlicher Comicautoren mit einer sehr genauen Beobachtungsgabe … und einem ausgeprägten Sinn für das Satirische …

Am 5. November 1977 geschieht das Unfassbare: René Goscinny verlässt uns im Alter von nur 51 Jahren bei einem Belastungstest im Rahmen einer routinemäßigen Gesundheitsuntersuchung. Ein furchtbarer Schock für seinen Freund Albert Uderzo.

Uderzo führt die Abenteuer des kleinen gallischen Helden allein fort und gründet den Verlag Les Éditions Albert René. Die folgenden Alben schreibt und zeichnet er selbst. Er schöpft dabei aus den Erfahrungen, die er in der 26-jährigen Zusammenarbeit mit Goscinny gewonnen hat, und begeistert damit immer mehr Leser.

2011 entschließt sich Uderzo, die Stifte aus der Hand zu legen. Seine Figuren entwickelt er aber mit viel Liebe und Leidenschaft weiter und arbeitet außerdem eng mit dem neuen Autorenduo, Jean-Yves Ferri und Didier Conrad, zusammen!